Emil Kellberger
Emil Kellberger wurde am 13. August 1895 in München geboren. Am17. Juni 1919 heiratete er die Maurerpolierstochter Marie Greilinger.
Emil Kellberger litt an Schizophrenie und befand sich deshalb in einer Münchner Klinik, später in Eglfing-Haar bei München und schließlich in Deggendorf (Niederbayern) zur Behandlung.
Am 6. Juni 1931 wurde er aus Deggendorf in die niederbayerische Anstalt Mainkofen verlegt. Anfang 1934 wurde Kellberger aufgrund des nationalsozialistischen Gesetzes „zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ zwangsweise sterilisiert.
Fast genau zehn Jahre später, am 6. Mai 1941, wurde Emil Kellberger aus Mainkofen „in eine andere Anstalt“, sprich nach Hartheim, gebracht und ist dort ermordet. Laut der in Hartheim ausgestellten Sterbeurkunde starb er am 23. Mai 1941 an „Lungenentzündung, Kreislaufschwäche“. Bei diesen Angaben handelte es sich jedoch um Fälschungen durch die T4-Verwaltung. In Wirklichkeit dürfte Kellberger noch am 23. Mai 1941 oder einem der unmittelbar darauf folgenden Tage in Hartheim ermordet worden sein. Die Verlegung des Todesdatums auf einen späteren Zeitpunkt diente auch finanziellen Zwecken, um weiter Geld für die Pflege der Kranken von den Kostenträgern zu beziehen, obwohl diese schon nicht mehr am Leben waren. Unter anderem finanzierte sich der für die Morde zuständige Apparat der „T4“ durch diesen Betrug.